Die Absatzplanungsfunktionen werden verwendet, um voraussichtlichen Bedarf zu erstellen; der tatsächliche Bedarf wird aus Verkaufs- und Fertigungsaufträgen erstellt. Beim Erstellen des Produktionsplans (Master Production Schedule, MPS) wird die Planung gegen die Verkaufs- und Fertigungsaufträge aufgerechnet. Mit der Absatzplanungsoption Komponente wird festgelegt, welche Anforderungen bei einem Saldierungsvorgang berücksichtigt werden sollen. Gilt die Absatzplanung für einen Verkaufsartikel, werden nur Verkaufsaufträge gegen die Absatzplanung saldiert. Wenn sie für Komponenten gilt, wird nur der abhängige Bedarf aus Fertigungsauftragskomponenten gegen die Absatzplanung saldiert.

Absatzplanung ermöglicht es Ihnen, "Was-wenn"-Szenarien zu erstellen sowie effizient und Kosten sparend für den Bedarf zu planen und diesen zu befriedigen. Eine genaue Absatzplanung kann den entscheidenden Unterschied bei der Kundenzufriedenheit hinsichtlich Lieferterminzusagen und termingerechter Lieferung ausmachen.

Absatzplanungen und Fertigungsplanungen

Die von der Anwendung bereitgestellten Absatzplanungsfunktionen können dazu verwendet werden, Absatz- oder Fertigungsplanungen zusammen oder voneinander unabhängig zu erstellen. Beispielsweise haben die meisten Auftragsfertigungsunternehmen keine fertigen Waren auf Lager, weil jeder Artikel erst nach der Bestellung gefertigt wird. Das Vorhersagen von Aufträgen (Absatzplanung) ist entscheidend für eine angemessene Verweilzeit der Halbwaren (Fertigungsplanung). So können z. B. Komponententeile mit langen Lieferzeiten, wenn sie nicht bestellt oder auf Lager sind, zu einer Fertigungsverzögerung führen.

  • Die Absatzplanung ist die beste Schätzung der Verkaufsabteilung, welche Mengen zukünftig verkauft werden, und wird nach Artikel und Periode angegeben. Die Absatzplanung ist aber nicht immer der Fertigung angemessen.
  • Bei der Absatzplanung handelt es sich um die Prognose des Produktionsplaners hinsichtlich der Anzahl von Endartikeln und entsprechenden Halbfabrikaten, die in bestimmten Perioden produziert werden müssen, um den geplanten Verkauf zu decken.

In den meisten Fällen ändert der Fertigungsplaner die Absatzplanung dann entsprechend den Gegebenheiten der Fertigung, wobei die Absatzplanung dennoch weiterhin erfüllt wird.

Planungen erstellen

Das Erstellen von Absatzplanungen erfolgt manuell mit der Absatzplanung. Es können mehrere Absatzplanungen vorhanden sein, die nach Name und Art unterschieden werden. Eine Absatzplanung kann je nach Bedarf kopiert und bearbeitet werden. Für Planungszwecke ist aber immer nur jeweils eine Absatzplanung zulässig.

Eine Absatzplanung besteht aus einer Reihe von Datensätzen, wobei in jedem Datensatz die Artikelnummer, das Planungsdatum und die Planungsmenge angegeben sind. Die Absatzplanung eines Artikels erstreckt sich über eine Periode, die durch das Planungsdatum des aktuellen sowie das Planungsdatum des nächsten (späteren) Planungsdatensatzes definiert ist. Aus Planungssicht sollte die Planungsmenge zu Beginn der Bedarfsperiode verfügbar sein.

Sie müssen eine Absatzplanung als Verkaufsartikel, Komponente oder Beides kennzeichnen. Die Planungsart Verkaufsartikel wird für Absatzplanungen verwendet. Die Fertigungsplanung wird mit der Art Komponente erstellt. Die Planungsart Beides wird nur verwendet, um dem Planer einen Überblick über die Absatz- und die Fertigungsplanung zu geben. Bei dieser Option können die Planungsposten nicht bearbeitet werden. Durch Kennzeichnen mit diesen Planungsarten können Sie zum Eingeben einer Absatzplanung dasselbe Vorschlagsblatt wie für eine Fertigungsplanung verwenden und können Sie beide Planungen auf demselben Blatt anzeigen. Beachten Sie, dass die unterschiedlichen Eingaben (Absatz und Fertigung) beim Berechnen der Planung entsprechend der Artikel- und Produktionseinrichtung unterschiedlich behandelt werden.

Komponentenabsatzplanung

Die Komponentenabsatzplanung kann als eine Optionsplanung in Bezug auf einen übergeordneten Artikel angesehen werden. Dies kann beispielsweise hilfreich sein, wenn der Planer den Bedarf für die Komponente schätzen kann.

Da die Komponentenabsatzplanung dazu verwendet wird, Optionen für einen übergeordneten Artikel zu definieren, muss die Menge für die Komponentenabsatzplanung kleiner gleich der Planungsmenge des Verkaufsartikels sein. Ist die Menge für die Komponentenabsatzplanung größer als die Planungsmenge des Verkaufsartikels, wird die Differenz zwischen diesen beiden Planungsarten als unabhängiger Bedarf angesehen.

Planungsperioden

Die Planungsperiode erstreckt sich von ihrem Startdatum bis zu dem Datum, an dem die nächste Absatzplanung beginnt. Im Fenster für Zeitintervalle haben Sie mehrere Auswahlmöglichkeiten, um den Bedarf für ein bestimmtes Datum einer Periode einzufügen. Es empfiehlt sich daher, den Bereich einer Planungsperiode nicht zu ändern, es sei denn, sie möchten alle Planungsposten auf das Startdatum dieser Periode verschieben.

Absatzplanung nach Lagerorten

In der Produktionseinrichtung kann festgelegt werden, dass Absatzplanungen für Lagerorte auf jeden Lagerort beschränkt werden sollen. Beachten Sie aber , dass die Gesamtabsatzplanung möglicherweise nicht repräsentativ ist, wenn auf dem Lagerort basierende Absatzplanungen isoliert angezeigt werden.

Siehe auch